So könnte der geplante Neubau auf dem Pfunder-Areal aussehen

Bei der Vorstellung des Entwurfs für den Neubau auf dem Pfunder-Areal in Müllheim zeigt sich der
Bauausschuss aufgeschlossen: Es soll ein Gebäude werden, dass Akzente setzt und mit viel Glas gestaltet
ist.
Es soll ein Gebäude mit Signalwirkung werden und hat das Zeug zu einem architektonischen Solitär: Ein
sechsstöckiger amorpher Baukörper mit großen Glasflächen, zurückspringenden Fassadenteilen und
einem weitgefächerten Nutzungskonzept soll an der Gabelung von Nußbaumallee und
Schwarzwaldstraße auf dem ehemaligen Pfunder-Areal entstehen. Der Müllheimer Bauausschuss gab
sich bei der Präsentation des Projektes sehr aufgeschlossen.
Auf den erste Blick erscheint das projektierte Gebäude mit seinen 24 Metern sehr hoch. Und doch soll sich
das Haus an dieser exponierten Lage mit seiner eigenwilligen, aufwändigen Architektur gut einfügen. Da
waren sich die Mitglieder des Bauausschusses bei der Vorstellung des Bebauungsplanentwurfs und nach
der Enthüllung eines Modells in großem Maßstab wohl weitgehend einig. Die Planer sprechen hier von
einer amorphen Außenhülle, also einer geschwungene Fassade, die außen keine scharfen Kanten und
Winkel kennt. Der heutige Entwurf sei das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem
künftigen Investor und Grundstückseigentümer, der Auggener Firma Pebako, der Stadt Müllheim und der
Stadtplaner vom Ingenieurbüro FSP-Stadtplanung.
Sechs Stockwerke soll das neue Gebäude hoch sein
Auf dem knapp 2300 Quadratmeter großen Grundstück, wo früher das Autohaus Pfunder beheimatet
war, soll nun ein sechsstöckiges Gebäude entstehen. Das oberste Stockwerk soll als Attika-Geschoss
zurückspringen. Auch im Erdgeschoss wird die Fassade, die über die gesamte Fläche mit viel Glas
gestaltet wird, zugunsten von Freigelände zurückgenommen. „Die Gebäudehöhen in der Umgebung
wurden aufgenommen und in Bezug gesetzt“, berichtete Stadtplanerin Julia Brocke von FSPStadtplanung.
Tatsächlich sind die Dachlandschaften und Gebäudehöhen in diesem Bereich sehr heterogen. Es gibt
niedrigere Gebäude wie die Berufsschule, die Mediathek und das Schulzentrum, andere Häuser wie die
ehemaligen Gebäude der historischen Kasernenanlagen, die eine entsprechende Kulisse bilden,
entsprechen der Größe des geplanten Gebäudekomplexes. Um die Kubatur des Gebäudes filigraner und
weniger wuchtig erscheinen zu lassen, wurde um die Gebäudeform an dieser exponierten Lage gerungen.
Akzente, die weit über Müllheim hinaus auffallen sollen
„Diese außergewöhnliche Form der Außenhaut setzt deutliche Akzente und unterstreicht den
besonderen Ort“, erklärte Julia Brocke und fasste das Ergebnis zahlreicher Abstimmungsgespräche
zusammen. Das Potenzial, dass dieses Haus mit seinen architektonischen Akzenten weit über Müllheim
hinaus haben könnte, wurde in den sehr wohlwollenden Stellungnahmen aus der Verwaltung, aus dem
Kreis der Planer und auch aus dem Bauausschuss deutlich.
Bis zu diesem Stadium der Planung war allerdings viel geschehen. „Pebako kam mit einem ersten Entwurf
auf uns zu. Schnell haben wir gemeinsam erkannt, dass hier was Außergewöhnliches entstehen könnte
und auch muss“, erinnerte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich an den Beginn der Entwicklung. Was
nun präsentiert wurde, sei das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses. Ziel sei es, so die
Bürgermeisterin weiter, einen städtebaulichen Kontrapunkt zu setzen. Eine Idee, die den Mitgliedern des
Bauausschusses gefiel, verfolgte man die Kommentare nach der Enthüllung des Modells.
In den Untergeschossen soll es Tiefgaragen geben
In der Präsentation ging es auch um Nutzungskonzepte. So warb Investor Pebako schon vor Monaten für
einen „Magneten Müllheim“. Geschäftsleiter Paul Peters unterstrich, dieses Motto sei auch Programm für
einen sensiblen Knotenpunkt, wie er sich an Kreisverkehr und Gabelung der Nußbaumallee und der
Schwarzwaldstraße darstellt. Gleich drei Untergeschosse soll es geben, in denen zwei Tiefgaragenebenen
und im ersten Untergeschoss eine Bowlingbahn, Lager- und Technikräume eingerichtet werden sollen. Im
Erdgeschoss finden laut dem Konzept ein Sanitätshaus, die untere Ebene eines Fitnessstudios, Restaurant
und Smoothiebar Platz. Im ersten Obergeschoss wird unter anderem das Fitnessstudio fortgeführt.
Im zweiten Obergeschoss beginnt eine Aussparung, die sich bis ins Attikageschoss wie ein Innenhof und
zur Belichtung durchzieht. Ferner soll in diesem Stockwerk eine Seniorenwohngemeinschaft eines
externen Anbieters entstehen. Weil dort die erwähnte Aussparung beginnt, wird dieser Innenhof als
Treffpunkt genutzt. Vier Arztpraxen, für die laut Peters schon Anfragen vorliegen, sollen im dritten
Obergeschoss einziehen. Im vierten Obergeschoss sollen Büroräume und ein „Motel One“ mit einem Einund
Auscheckautomaten entstehen. Das fünfte Obergeschoss, also im sechsten Stockwerk, sind ein
Restaurant sowie weitere Büroräume, jeweils mit Dachterrasse, vorgesehen.
Der Bauausschuss verwies den Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan an den
Gemeinderat, der am 21. November tagen wird. Sollten alle weiteren Verfahrensschritte plangemäß
verlaufen, dann fällt am 23. Januar im Gemeinderat der Offenlagenbeschluss. Nach der Offenlage im
Februar und März werden die eingegangen Anregungen und Bedenken beraten, anschließend wird, so ist
es im vorläufigen Zeitplan vorgesehen, der Satzungsbeschluss am 10. April im Gemeinderat gefasst. Dann
stünde dem Baubeginn grundsätzlich nichts mehr im Wege.
Quelle: Badische Zeitung, Autor: Volker Münch